DHV-Ministerranking

Willingmann vor Fegebank und Dorn-Rancke. Rote Laterne für Stark-Watzinger; Hoch, Czyborra und Martin als Schlusstrio der Länder


Foto: MWU/Harald Krieg

Professor Dr. Armin Willingmann (SPD), Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, ist von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulver-bands (DHV) nach 2019 und 2021 zum dritten Mal zum „Wissenschaftsminister des Jahres“ gewählt worden. Seine hochschul- und wissenschaftspolitischen Leistungen wurden im diesjährigen DHV-Ministerranking mit der Note 2,51 am besten bewertet. Willingmann, dem die DHV-Mitglieder mehrheitlich „hohe Sachkompetenz, Augenmaß, Verlässlichkeit, Wertschätzung und Fairness im Umgang mit allen Bildungseinrichtungen“ bescheinigen, verwies damit die Vorjahressiegerin und Gewinnerin des Jahres 2020 Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wis-senschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (Note 2,59), denkbar knapp auf Platz zwei. Dritte wurde Angela Dorn-Rancke (Bündnis 90/Die Grünen) (Note 2,97), ehemalige hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Gewählt werden konnten nur Ministerinnen und Minister, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren. Andernfalls stand der Amtsvorgänger bzw. die Amtsvorgängerin zur Abstimmung.

Zum sechzehnten Mal wurde der/die „Wissenschaftsminister/-in des Jahres“ in einer Online-Umfrage unter den 33.500 Mitgliedern des Verbands ermittelt. An der Abstimmung vom 6. November bis 8. Dezember 2023 nahmen 2.373 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Für das DHV-Ministerranking wurden sie gefragt, inwieweit sie die Bundesministerin bzw. ihre Landesministerinnen und -minister als geeignet für ihr Amt ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „die ideale Besetzung“ (Note 1) bis „die denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Insgesamt sahen nur 5,9 Prozent ihre Ministerinnen und Minister als „die ideale Besetzung“ an, aber 15,2 Prozent als „eine sehr schlechte“ bzw. „die denkbar schlechteste Besetzung“. Die durchschnittliche Bewertung entspricht einem „Befriedigend minus“ (Note 3,32).

Das Ranking-Mittelfeld führt Brandenburgs Ministerin Dr. Manja Schüle (SPD) (Note 3,11) vor ihrem sächsischen Kollegen Sebastian Gemkow (CDU) (Note 3,20) an. Thüringens Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) (Note: 3,22) und Bayerns Staatsminister Markus Blume (CSU) (Note 3,28) folgen auf den Plätzen sechs und sieben. Neueinsteiger auf den Positionen acht und neun sind Niedersachsens Minister Falko Mohrs (SPD) (Note 3,30) und seine baden-württembergische Kollegin Petra Olschowski (Note 3,34). Auf den Rängen zehn bis zwölf liegen die nordrhein-westfälische Ministerin Ina Brandes (CDU) (Note 3,36), Saarlands Minister Jakob von Weizsäcker (SPD) (Note 3,42) und die schleswig-holsteinische Ministerin Karin Prien (CDU) (Note 3,50).

Das Schlusstrio unter den Landesministerinnen und Landesministern bilden der rheinland-pfälzische Minister Clemens Hoch (SPD) (Note 3,58), Berlins Senatorin Dr. Ina Czyborra (SPD) (Note 3,63) sowie Ministerin Dr. Bettina Martin (SPD) (3,96) aus Mecklenburg-Vorpommern. Die „rote Laterne“ übernimmt Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die im Vorjahr noch Platz 12 belegte. Sie wird von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als „eine eher schlechte Besetzung“ empfunden (Note 4,07). Auch wenn sie damit immer noch um eine halbe Note besser als ihre Vorgängerin Anja Karliczek (CDU) zuletzt vor zwei Jahren abschneidet, werden Stark-Watzinger vor allem mangelnde Durchsetzungskraft und fehlende Sichtbarkeit, aber auch Kürzungen bei der Forschungsförderung angekreidet.

Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Rankings lag in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. In die Bewertung kamen nur Ministerinnen und Minister, für die mindestens 50 Bewertungen abgegeben wurden. Das erforderliche Quorum verfehlte Bremens Senatorin Dr. Claudia Schilling (SPD). Das detaillierte Ergebnis ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2024.pdf abgerufen werden.

Der „Wissenschaftsminister des Jahres“ wird im Rahmen der Gala der Deutschen Wissenschaft geehrt, die am 25. März 2024 am Vorabend des 74. DHV-Tags in Berlin stattfindet.