Sieben Studierende der Initiative „Hanover Helps e.V.“, Dr. Lara Urban, Professorin Dr. Antje Boetius, Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch und Senatorin Katherina Fegebank sind die Preisträgerinnen und Preisträger, die auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ am 3. April 2023 im Konzerthaus in Berlin ausgezeichnet wurden.
Vor 300 Gästen aus Hochschule, Politik und Gesellschaft würdigten der Deutsche Hochschul-verband (DHV) und das Deutsche Studierendenwerk (DSW) Maria Adler, Jannik Bruns, Felix Förster, Kirsten Kock, Florentine Pramann, Rebekka Reinhold und Anja Schollmeyer als „Studierende des Jahres 2023“. Die Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen aus Hannover, Berlin und Hamburg wurden für die Gründung und ihr herausragendes Engagement in der Gruppe „Hanover Helps e.V.“ ausgezeichnet. Die Studierendengruppe hat direkt nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Hilfslieferungen gestartet, Spendengelder gesammelt, Kinderspielflächen in den Aufnahmehallen auf dem Messegelände Hannover errichtet sowie hunderte gepackte Schulranzen an bedürftige Schülerinnen und Schüler in der Region Hannover verteilt. Dies ist ein über die Leistungen des Studiums hinausgehendes, herausragendes Engagement, das in jeder Hinsicht vorbildlich und beispielhaft ist. Der vom DHV und DSW gestiftete Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro versehen, das der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur Verfügung gestellt hat.
Academics – das von der ZEIT und der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ getragene Online-Karriereportal für Wissenschaft, Forschung, Öffentliches und Gesellschaft – zeichnete Dr. Lara Urban, Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (Helmholtz AI) und Helmholtz Pionier-Campus in München, als „Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres" aus. Der Preis ist ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert. Urban verbindet molekularbiologische Forschung mit statistischen und computergestützten Anwendungen zur Verbesserung des Verständnisses von planetarer Gesundheit. Ihre Forschungsgruppe verwendet Genomik und Künstliche Intelligenz, um die Diversität und Verteilung von Bioaerosolen, also luftgetragenen Teilchen biologischer Herkunft, und ihren Einfluss auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen; sie möchte zudem den Weg bereiten für eine mobile und schnelle Erkennung von Krankheitserregern in der Natur und in diesem Kontext die Überwachung der Entstehung zoonotischer Krankheiten verbessern.
Professorin Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen, wurde vom DHV die Auszeichnung „Hochschullehrerin des Jahres“ verliehen. Der Preis, der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co. KG vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Boetius ist eine exzellente, vielfach preisgekrönte Wissenschaftlerin, die mit breiter Feldforschung die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere sowie die Lebensvielfalt der Tiefsee beleuchtet. Dank ihrer Forschung ist Boetius „eine Anwältin der Meere“, die auf enge internationale Zusammenarbeit drängt und für zukunftssichernden Klima-, Natur- und Umweltschutz wirbt. Als herausragende Wissenschaftskommunikatorin gelingt es ihr dabei seit Jahren auf imponierende Weise, ihre überlebenswichtigen Erkenntnisse einem breiten Publikum in unterschiedlichsten Medienformaten anschaulich zu vermitteln. Durch dieses vorbildliche und uneigennützige Engagement hat sich Boetius in herausragender Weise um das Ansehen des Berufsstands in der Öffentlichkeit verdient gemacht.
Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn, wurde mit der Auszeichnung "Rektor des Jahres" geehrt, die der DHV zum fünfzehnten Mal ausgelobt hat. Der Rektor der Universität Bonn, der den Preis nach 2020 und 2021 zum dritten Mal errang, wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten der wissenschaftlichen Hochschulen Deutschlands auf den Stufen 1 („ideale Besetzung“) bis 6 ("denkbar schlechteste Besetzung“) beurteilt wurden. Mit dem von „Santander Universitäten“ gestifteten Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird Professor Hoch eine neue Veranstaltungsreihe der Exzellenzuniversität Bonn ermöglichen, die sich primär an Studierende richtet und von ihnen mitgestaltet werden soll. Das innovative Format soll die Geschichte und Zukunft der Wissenschaft veranschaulichen und so vor allem den nächsten Generationen Lust auf Forschung und Lehre machen.
Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, wurde als „Wissenschaftsministerin des Jahres“ geehrt. Auch sie wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister in Bund und Ländern auf den Stufen 1 („ideale Besetzung“) bis 6 ("denkbar schlechteste Besetzung“) beurteilt wurden.
Neben den genannten Persönlichkeiten zeichneten die vom DHV gegründete Deutsche Universitätsstiftung und der Stifterverband die Karl Schlecht Stiftung als „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ aus. Die Stiftung mit Sitz in Aichtal und Büros in München und Berlin wurde 1998 von Karl Schlecht, dem Gründer und langjährigen Inhaber des Betonpumpen-Weltmarktführers Putzmeister, ins Leben gerufen und will über eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung die Führung in Wirtschaft und Gesellschaft verbessern. Seit 25 Jahren engagiert sich die Stiftung für die Durchdringung und Verknüpfung wirtschaftlicher, ethischer und gesellschaftlicher Fragestellungen in Forschung und Lehre. Die Karl Schlecht Stiftung ermöglicht Hochschulen, sich neue Wissensgebiete zu erschließen und darauf aufbauend ihr Studienangebot anwendungsorientiert zu erweitern. Dadurch hat sie exemplarisch Maßstäbe in der Wissenschaftsförderung gesetzt, an denen sich andere Stiftungen, Stifterinnen und Stifter orientieren können.
Auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ wurde darüber hinaus der „Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus“ verliehen, den die Goethe-Universität Frankfurt am Main zusammen mit der FAZIT-Stiftung im zweijährigen Turnus ausschreibt. Der mit einem Preisgeld von 4.000 Euro verbundene Hauptpreis ging an Jeannette Schindler für ihr SWR-Feature ",Scheitern‘ in der Wissenschaft – Wie ein Tabu das Forschen erschwert“, das erstmals am 3. März 2022 gesendet wurde.
Weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern:
Studierende des Jahres:
https://youtu.be/lseQLi3pf0c
Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres:
https://youtu.be/JtXgn64GI_Q
Hochschullehrerin des Jahres:
https://youtu.be/8xNfBENm9Ks
Wissenschaftsstiftung des Jahres:
https://youtu.be/COS5idK8eVk
Goethe-Medienpreis:
https://youtu.be/xZFuIMjp5x0