Professor Dr. Manfred Bayer ist „Rektor des Jahres“

Deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind mit ihren Hochschulleitungen insgesamt weitgehend zufrieden


Foto: Simon Bierwald/TU Dortmund

Professor Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, erhält die Auszeichnung „Rektor des Jahres“, die der Deutsche Hochschulverband (DHV) zum sechzehnten Mal vergibt. Mit dem von Santander Universitäten gestifteten Preis würdigt die Berufsvertretung der Wissenschafterinnen und Wissenschaftler eine vorbildliche Amtsführung. Professor Bayer wurde in einer Online-Umfrage unter den 33.500 Mitgliedern des Verbandes ermittelt. An der Abstimmung vom 6. November bis 8. Dezember 2023 nahmen 3.055 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil.

Mit der Prädikatsnote 1,48 erzielte Professor Bayer die beste Bewertung. Fast 65 Prozent der Abstimmenden bescheinigten dem Physiker, „die ideale Besetzung“ und weitere 27 Prozent „eine sehr gute Besetzung“ im Führungsamt zu sein. Bayer sei „fachoffen und interdisziplinär orientiert“, heißt es dazu in einem anonymen Kommentar eines DHV-Mitglieds zum Ranking. Bayer wird von den DHV-Mitgliedern zugleich attestiert, „sehr strategisch, sehr ausgewogen und bedacht“ zu handeln; „einerseits extrem analytisch-rational, andererseits sehr menschlich zugewandt“. Insgesamt wird dies als „erfrischend pragmatische Herangehensweise an die vielen Probleme des universitären Alltags“ bewertet. Denkbar knapp hinter Bayer folgt der Rektor der Universität Mannheim, Professor Dr. Thomas Puhl, Sieger des Jahres 2022, mit einer Bewertung von 1,61. Den dritten Platz belegt der Rektor der Universität Hohenheim, Professor Dr. Stephan Dabbert, Sieger des Jahres 2016, mit einer Note von 1,84. Den vierten Platz teilen sich in diesem Jahr die Rektorin der Universität Wuppertal, Professorin Dr. Birgitta Wolff, und die Präsidentin der Universität Osnabrück, Professorin Dr. Susanne Menzel-Riedl, mit einer Bewertung von 1,87.

Für das Rektorenranking wurden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefragt, inwieweit sie die jeweiligen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber als geeignet für die Leitung der Hochschule ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „die ideale Besetzung“ (Note 1) bis „die denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Im Durchschnitt beurteilen knapp 68 Prozent der Befragten die eigene Hochschulleitung überwiegend positiv. Dabei sieht ein gutes Viertel (27 Prozent) ihre jeweilige Führungspersönlichkeit als „die ideale Besetzung“ an. Über alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemittelt, erhielten die deutschen Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei einem Bewertungsspektrum, das von 1,48 bis 4,05 reicht, die Durchschnittsnote „Befriedigend plus“ (2,75). Vor allem bei Führungspersönlichkeiten auf den hinteren Rängen wurde grundlegende Kritik am Führungsstil und Kommunikationsverhalten laut.

In die Bewertung kamen nur Hochschulen mit Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren und für die mindestens 30 Bewertungen abgegeben wurden. Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Rankings, das schließlich 48 Hochschulen erfasste, lag in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Das detaillierte Ergebnis ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2024.pdf abgerufen werden.

Der Preis „Rektor des Jahres“ wird im Rahmen der Gala der Deutschen Wissenschaft verliehen, die am 25. März 2024 am Vorabend des 74. DHV-Tags in Berlin stattfinden wird. Mit dem von Santander Universitäten gestifteten Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro soll der Preisträger ein hochschulbezogenes Projekt finanzieren. Seit 2012 engagiert sich Santander Universitäten für höhere Bildung und hat allein 2023 deutschlandweit über 1.700 Stipendien vergeben.