Professor Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, erhält die Auszeichnung „Rektor des Jahres“, die der Deutsche Hochschulverband (DHV) zum vierzehnten Mal vergibt. Dies wurde heute auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ des DHV und der Deutschen Universitätsstiftung bekanntgegeben, die pandemiebedingt ausschließlich online stattfand. Mit dem von Santander Universitäten gestifteten Preis würdigt die Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine vorbildliche Amtsführung. Professor Puhl, der das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro mit Blick auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie dem Kinderhaus des Studierendenwerkes Mannheim für die Anschaffung von Freispielgeräten zur Verfügung stellen will, wurde in einer Online-Umfrage unter den 33.000 Mitgliedern des Verbandes ermittelt. An der Abstimmung vom 8. November bis 10. Dezember 2021 nahmen 4.109 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil.
Mit der Prädikatsnote 1,51 erzielte Professor Puhl die beste Bewertung. Dem Juristen und Vorjahreszweiten bescheinigten 94 Prozent der Teilnehmenden, „eine sehr gute“ bzw. „ideale Besetzung“ im Führungsamt zu sein. Gewürdigt wurden Puhls „Wärme und Persönlichkeit“, sein wertschätzender Kommunikationsstil, aber auch seine Sachkompetenz und Führungsstärke. Denkbar knapp hinter Puhl folgt der Rektor der Universität Bonn, Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, der der Sieger der beiden Vorjahre war, mit einer Note von 1,63. Der Vorjahresfünfte Professor Dr. Manfred Bayer (TU Dortmund), rückte mit einer Note von 1,81 auf Rang drei vor. Platz vier und fünf gehen in diesem Jahr an den Rektor der Universität Hohenheim und Sieger des Jahres 2016, Professor Dr. Stephan Dabbert, und den Rektor der RWTH Aachen, Professor Dr. Ulrich Rüdiger, mit einer Bewertung von 1,86 bzw. 1,88.
Für das Rektorenranking wurden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefragt, inwieweit sie die jeweiligen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber als geeignet für die Leitung der Hochschule ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „ideale Besetzung“ (Note 1) bis „denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Im Durchschnitt beurteilen knapp 70 Prozent der Befragten die eigene Hochschulleitung überwiegend positiv. Dabei sieht ein gutes Viertel (26 Prozent) ihre jeweilige Führungspersönlichkeit als „ideale Besetzung“ an. Über alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemittelt, erhielten die deutschen Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Durchschnittsnote „Befriedigend plus“ (2,71). Vor allem bei Führungspersönlichkeiten auf den hinteren Rängen wurde jedoch grundlegende Kritik am Führungsstil geäußert. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie wird von den DHV-Mitgliedern eine verlässliche und transparente Planung sowie klare Kommunikation wertgeschätzt.
In die Bewertung kamen nur Hochschulen mit Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren und für die mindestens 30 Bewertungen abgegeben wurden. Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Rankings, das schließlich 54 Hochschulen erfasste, lag in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Das detaillierte Ergebnis ist in der April-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link https://www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2022.pdf abgerufen werden.
Neben dem „Rektor des Jahres“ wurde im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ eine Reihe weiterer Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt: 15 Studierende der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen am Standort Aachen in der Kategorie „Studierende des Jahres“, der Physiker Dr. Philip Willke als „academics-Nachwuchswissenschaftler des Jahres“, die Mediziner und BioNTech-Gründer Professor Dr. Uğur Şahin und Professorin Dr. Özlem Türeci als „Hochschullehrer/in des Jahres“, Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, als „Wissenschaftsministerin des Jahres“ , die „Daniel Barenboim Stiftung“ als „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ und die Hochschule Offenburg als Trägerin des „Deutschen Hochschulbaupreises 2022“.