Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn, erhält die Auszeichnung „Rektor/Präsident des Jahres“, die der Deutsche Hochschulverband (DHV) zum dreizehnten Mal vergibt. Dies wurde heute auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ des DHV und der Deutschen Universitätsstiftung bekanntgegeben, die pandemiebedingt ausschließlich online stattfand. Der Biologe wiederholt damit seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Mit dem von Santander Universitäten gestifteten Preis würdigt die Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine vorbildliche Amtsführung. Professor Hoch, der das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro in Absprache mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss und den Fachschaften für Projekte verwenden will, die Studierenden die Rückkehr oder das baldige Ankommen an der Universität nach der Pandemie erleichtern helfen sollen, wurde in einer Online-Umfrage unter den 33.000 Mitgliedern des Verbandes ermittelt. An der Abstimmung vom 9. November bis 11. Dezember 2020 nahmen 4.448 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil.
Mit der Prädikatsnote 1,51 erzielte Professor Hoch die beste Bewertung. Dem Vorjahressieger bescheinigten 69 Prozent der Teilnehmenden, „die ideale Besetzung“ im Führungsamt zu sein. Gewürdigt wurden Hochs „Führungsstärke“ und „Innovationspotenzial“, zugleich aber auch seine „hervorragende Kommunikationsfähigkeit“ und „große Empathiefähigkeit“. Denkbar knapp hinter Hoch folgt als Neueinsteiger Professor Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, mit einer Note von 1,53. Auf Rang drei und vier liegen der Rektor der Universität Hohenheim und Sieger des Jahres 2016, Professor Dr. Stephan Dabbert, und der Rektor der RWTH Aachen, Professor Dr. Ulrich Rüdiger, mit einer Bewertung von 1,57 bzw. 1,76. Platz fünf geht an den Rektor der TU Dortmund, Professor Dr. Manfred Bayer, mit einer Note von 1,79.
Für das Rektorenranking wurden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefragt, inwieweit sie die jeweiligen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber als geeignet für die Leitung der Hochschule ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „ideale Besetzung“ (Note 1) bis „denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Im Durchschnitt beurteilen knapp 73 Prozent der Befragten die eigene Hochschulleitung überwiegend positiv. Dabei sieht mehr als ein Viertel (28 Prozent) ihre jeweilige Führungspersönlichkeit als „ideale Besetzung“ an. Über alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemittelt, erhielten die deutschen Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Durchschnittsnote „Befriedigend plus“ (2,61). Zusammenhänge zwischen Bewertung und Platzierung der Rektorinnen und Rektoren und der jeweiligen hochschulspezifischen Corona-Strategie sind laut ZEM-Auswertung nicht erkennbar. Vor allem bei Führungspersönlichkeiten auf den hinteren Rängen wurde jedoch grundlegende Kritik an Führungsstil sowie an Kommunikations- und Entscheidungsprozessen geäußert.
In die Bewertung kamen nur Hochschulen mit Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren und für die mindestens 30 Bewertungen abgegeben wurden. Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung des Rankings, das schließlich 56 Hochschulen erfasste, lag in den Händen des Zentrums für Evaluation und Methoden der Universität Bonn. Das detaillierte Ergebnis ist in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link https://www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2021.pdf abgerufen werden.
Neben dem „Rektor des Jahres“ wurde im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ eine Reihe weiterer Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt: die TechAcademy der Goethe-Universität Frankfurt am Main in der Kategorie „Studierende des Jahres“, der Jurist Dr. Dr. Hanjo Hamann als „academics-Nachwuchswissenschaftler des Jahres“, die Virologen Professor Dr. Christian Drosten und Professorin Dr. Sandra Ciesek als „Hochschullehrer/in des Jahres“, Professor Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, als „Wissenschaftsminister des Jahres“ und die Einstein-Stiftung Berlin als „Wissenschaftsstiftung des Jahres“. Außerdem wurde das SZ-Autorenteam um Patrick Bauer, Patrick Illinger und Till Krause als Hauptpreisträger mit dem Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus ausgezeichnet, den die Goethe-Universität Frankfurt am Main zusammen mit der FAZIT-Stiftung im zweijährigen Turnus auslobt.
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